Sicherungen und Ausfallszenarien

Sicherungen und Ausfallszenarien

Solange nichts passiert, sind Sicherungen unbequem weil Zeit und Performance beeinträchtigt werden, die Sicherung in der Regel Geld kostet und kein direkter Nutzen erkennbar ist. Die Argumentation kann ich gut nach vollziehen, allerdings habe ich da eine etwas andere Sichtweise. Immerhin sehe ich immer wieder, was passiert, wenn Kunden über keine Sicherung verfügen.
Ohne den Teufel an die Wand malen zu wollen: Wenn Daten verloren gehen, ist das nicht nur unangenehm. Bei Verlust an einem zentralen Rechner / Server kann das schnell existenzbedrohend sein. Die gute Nachricht: Es gibt viele Möglichkeiten, Sicherungen in angemessenem Rahmen zu konfigurieren.


Clientsicherung mit TimeMachine:
Basierend auf dem, was  macOS bietet, ist TimeMachine die einfachste Lösung – auch für Benutzer, die kein tieferes Wissen über Systeme haben. Platte angesteckt (wenn USB), oder gemountet (wenn Netzwerk) – danach das Laufwerk in den Systemeinstellungen unter TimeMachine ausgewählt, und schon legt die Sicherung zwei Minuten später los. Die meisten NAS-Laufwerke bringen TimeMachine als Dienst schon mit. Konfiguriert man den Dienst, entsteht ein Laufwerk, das man im Netzwerk auch mit mehreren Rechnern nutzen kann.
Mit der Server.app kann ein Mac zum Server werden. Auch hier ist es  möglich, den TimeMachine Dienst in der Server.app zu konfigurieren. Die Freigabe funktioniert genauso wie beim NAS, ist für alle Rechner im Netzwerk zu sehen und kann so genutzt werden.

Systemsicherung von Servern oder Desktop-Rechnern:
Natürlich könnte man auch einen Server auf ein NAS per TimeMachine sichern, allerdings ist ein TimeMachine Backup in der Art nicht wirklich sinnvoll. Schließlich sollte ein Serversystem schnell wieder verfügbar sein. Die einfachste Lösung ist an der Stelle der Carbon Copy Cloner. Eine Möglichkeit wäre, die interne Platte zu partitionieren, und die eine Partition auf die andere zu klonen. Allerdings ist das wenig sinnvoll, da man an dieser Stelle ja eher einem Hardware-Defekt vorbeugen möchte. So kommt wieder eine externe Platte zum Tragen. Dss System klont man über den Zeitplan einmal am Tag, um immer ein aktuelles System zur Verfügung zu haben. Fällt die interne Systemplatte aus, bootet man von der externen Platte und kann so erst einmal weiter arbeiten.
Auf diese Weise kann man natürlich auch eine herkömmliche Arbeitsstation sichern, allerdings gibt es dafür bessere Lösungen, um Ausfällen vorzubeugen.

Servergestützte Benutzer und aus dem Netzwerk installierbare Systeme:
Um eine bessere Flexibilität zu nutzen, kann es Sinn machen, mit sogenannten Home-Usern zu arbeiten. Betreibt man einen Apple-Server, ist das recht einfach einzurichten. Auf dem Server gibt man unter den Freigaben einen Ordner frei, der als Verzeichnis für Server-Benutzer konfiguriert ist. Im User ordnet man diese Freigabe als Benutzer-Ordner zu. Wichtig dabei ist, openLDAP als Verzeichnissystem zu nutzen. Fällt nun ein Arbeitsrechner aus, kann der Mitarbeiter einfach an einen anderen Rechner gehen und dort weiter arbeiten. Damit ist der eigentliche Ausfall selbst kompensiert.
Soll nun noch recht kurzfristig und in immer gleicher Qualität ein Rechner installiert werden, empfiehlt sich, bei den Standard-Tools von Apple bleibend, der Dienst NetInstall auf dem Apple-Server. Hier bereitet man sich ein System vor und erstellt davon ein NetRestore-System. Dieses kann man nun gut einsetzen, um Arbeitsmaschinen recht kurzfristig und in immer gleicher Qualität aufzusetzen. Der Rest kann dann über Updates und eine Softwaredistribution erledigt werden.

Fazit:
Denkt man im Vorfeld also genau nach, was einem wichtig ist, so kann man mit recht einfachen Mitteln und wenig Kapitaleinsatz sinnvolle Lösungen schaffen. Sicherungen und gezieltes Nachdenken können so nicht nur Sinn machen, sondern auch die Existenz sichern.

Cornelius Hoffmann

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